Der 19-jährige Jakob teilt mit seinem Bruder und dessen schwangerer Freundin Karo eine Wohnung in Köln und lebt in den Tag hinein. Mit seiner Videokamera hält er obsessiv sein driftendes Leben fest: Er filmt sich beim Masturbieren, beobachtet heimlich mit der Kamera seinen Bruder beim Sex mit Karo und zeichnet die Rap-Auftritte seines Freundes Phillip auf. Er befriedigt am Flussufer ein Mädchen aus seiner Clique; er schnorrt Passanten um Geld an; er betrinkt sich mit der Mutter eines Kumpels, dringt in ein fremdes Haus ein und zertrümmert zusammen mit Phillip das Mobiliar.

Tom Schilling ("Crazy") in einer beeindruckenden Tour de Force: Mutig erweckt der Jungstar, der hier teilweise auch selbst die Kamera führte, in EGOSHOOTER das authentische Bild eines orientierungslosen Jugendlichen zum Leben.

Der Film, eine spannende und ungewöhnliche Mischung aus Videotagebuch und Spielfilmelementen, verzichtet zu Gunsten von atmosphärischen Momentaufnahmen auf eine lineare Erzählform: Fragmentarisch dokumentiert EGOSHOOTER Jakobs Lebensrealität - seine Sehnsucht nach Liebe, seine Flucht vor innerer Leere. Das skizzenhafte Treatment erlaubte es, die Szenen während der Dreharbeiten noch zu verändern und Improvisationen in das Spiel einfließen zu lassen, stets in enger Zusammenarbeit zwischen den Darstellern und den beiden Regisseuren Christian Becker und Oliver Schwabe. Assoziativ fügen sich die einzelnen Situationen zu einem Puzzle zusammen, das nicht nur ein splitterhaftes Porträt von Jakob entwirft, sondern auch das Lebensgefühl seiner Generation einfängt.



Produktionsnotizen

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